In einem großen Raum sitzen verteilt acht Schüler. Nach Theaterspielen sieht es hier gar nicht aus, denn fünf sitzen in einer Reihe, eine sitzt außen hat die Beine hochgelegt und zwei andere sitzen abseits der Gruppe mit dem Rücken gekehrt. Manche haben sich die Schuhe ausgezogen.
Es wird gerade vorgelesen. Eine Schülerin liest, es handelt von Herkunft und Integration, dabei bezieht sie sich auf das Grundgesetz. Mit der Zeit kommen alle dran und lesen etwas vor, doch so unterschiedlich die jeweiligen Themen sind, eines haben sie gemeinsam: das Grundgesetz als Hauptthema. Dieses Thema wird auch in dem später vorgestellten Theaterstück behandelt.
Unter den Schülern ist Daniel Freudenreich, der die 12. Klasse des Hermann-Ehlers-Gymnasiums besucht. Und wenn er nicht gerade eine politische Diskussion führt, dann spielt er gerne Theater.
Hallo Daniel, Du bist im Theaterworkshop. Was habt ihr bisher geschafft?
Daniel: Zuerst haben wir uns warm gemacht, indem wir getanzt haben. Dann sollte jeder von uns eine Geschichte zum Thema „Grundgesetz“ schreiben.
Es ist ja ein Theaterworkshop, wie läuft da die Themenfindung- bzw. Einigung ab?
Daniel: Nachdem wir uns die Geschichten vorgelesen haben, wählen wir drei aus und diese werden anschließend gemeinsam von uns ausgearbeitet. Die drei Themen werden die leitenden in unserer Choreografie sein.
Und worum geht es in den Geschichten?
Daniel: Die eine handelte von der Praxisgebühr, und ob es überhaupt mit dem Grundgesetz vereinbar ist, also dass sich einige die Gesundheitsversorgung nicht leisten können. In der anderen Geschichte ging es um Religion, Herkunft und Kultur. Wie sich die Leute heutzutage definieren, was sind sie eigentlich. Und die andere Geschichte ging um die Frage ob Deutschland noch ein Sozialstaat ist. Wir haben ein Beispiel, dass Ämter die Fälle nur weiterleiten und nicht schnell genug bearbeiten.
Dieses Jahr wird das deutsche Grundgesetz 60 Jahre alt und deswegen nehmen wir auch an diesen verschiedenen Workshops teil. Was verbindest du mit dem Grundgesetz?
Daniel: Na mit dem Grundgesetz verbinde ich die Grundrechte, die wir haben. Die Meinungsfreiheit, die Religionsfreiheit, dass keiner ohne meine Erlaubnis in meine Wohnung eintreten darf, meine Würde und meine freie Entfaltung.
Könntest du dir ein Leben ohne Grundgesetz vorstellen?
Daniel: Nein, weil meine Lebensqualität total eingeschränkt wäre und ich mich weniger frei entfalten könnte.
Danke Daniel!
Veronika Ratschinski
Notizen vom KAS-Schülerpolitiktag 
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